Fernpiloten mit Handicap – Das Fernpilotenzeugnis A2 ist dennoch möglich!
Das Fliegen mit einem UAS ist für viele eine spannende und erfüllende Freizeitaktivität kann aber im Beruf eine große Erleichterung sein und erstaunliche Möglichkeiten bieten. Für Menschen mit Handicap kann dies jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden sein. In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, wie das Ausstellen des A2-Fernpilotenzeugnisses auch für Personen mit Behinderung möglich ist und welche Lösungen das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) hierfür anbietet. Anhand von Beispielen möchten wir verdeutlichen, welche Anpassungen und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, um auch hier den UAS-Flug zu ermöglichen.
Für Menschen im Rollstuhl:
- Barrierefreie Start- und Landeplätze (eben, zugänglich, frei von Hindernissen)
- Automatisierte Start- und Landefunktionen bei der Drohne
- Ergonomische, gut sichtbare Steuergeräte
- Unterstützung durch geschulte Begleitpersonen
- Schulungen und virtuelle Simulationen zur Übung
- Sicherheitszonen, um unbefugten Zutritt zu verhindern
- Klare Notfall- und Sicherheitsprotokolle
Für gehörlose Menschen:
- Visuelle Signale (z.B. LED-Leuchten, Bildschirme) für Status und Anweisungen
- Vibrationen und Lichtsignale für wichtige Hinweise
- Schriftliche Anleitungen und Checklisten
- Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern bei Bedarf
- Sicherheits-Apps mit visuellen Warnungen
- Schulungen in visuellen Signalen für sichere Steuerung
- Drohnen mit fortschrittlichen visuellen Feedback-Systemen
Für Menschen mit eingeschränkter Motorik
- Stativ für die Fernsteuerung: Bietet Stabilität, Entlastung der Hände und eine ergonomische Haltung
- Ergonomische Griffe oder Halterungen: Verbessern den Komfort bei längerer Nutzung
- Verstellbare Joysticks oder Steuerknüppel: Erleichtern die Bedienung, besonders bei Hand- oder Handgelenk-Beschwerden
- Große, gut sichtbare Knöpfe und Schalter: Erleichtern die Bedienung, auch bei schlechter Sicht oder eingeschränkter Feinmotorik
- Ergonomische Fernsteuerungen: Speziell geformt für eine komfortable Handhabung
- Zusätzliche Griffhilfen oder Aufsätze: Für besseren Halt und Kontrolle
- Verstellbare Kabel oder Verlängerungen: Für mehr Bewegungsfreiheit
Hilfen durch Assistenzperson:
- Assistenz beim Halten der Fernsteuerung: Die Person kann die Fernsteuerung stabil halten, um Ermüdung zu vermeiden oder bei längeren Flügen zu helfen
- Unterstützung beim Einstellen der Steuerknüppel: Sie kann bei Feineinstellungen oder Kalibrierungen helfen, um präzise Steuerung zu gewährleisten
- Beobachtung und Feedback: Die Person kann das Flugverhalten beobachten und Tipps geben, um die Steuerung zu verbessern oder Fehler zu vermeiden
- Hilfe beim Transport und Aufbau: Unterstützung beim Transport der Ausrüstung und beim Aufbau vor Ort
- Sicherstellung der Sichtbarkeit: Die Person kann bei schlechten Lichtverhältnissen helfen, die Fernsteuerung oder das Fluggerät besser sichtbar zu machen
- Kommunikation und Koordination: Bei komplexen Manövern kann sie Anweisungen geben oder bei der Koordination helfen
Zum Abschluss möchten wir noch hervorheben, dass wir als Pro Fly Center bereits aktiv bei solchen Ausbildungen unterstützen. Unser Ziel ist es, Piloten die Möglichkeit zu geben, trotz ihres Handicaps, ein UAS sicher und ohne Risiko für Unbeteiligte, bedienen zu können. In speziellen Fällen können wir auch beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) anfragen.
Die LBA informiert z.B. über Rechts- oder Verfahrensänderungen, neue Formulare und sonstige Informationen unter diesem Link.